MS-LICHTENBERG: Meuterei wird zur Pflicht und der Pirat zum Vorbild

Geschrieben von volkart am Montag, 8. Mai 2006

Dieses Schiff ist der Sturm, doch es bewegt sich nicht. Dieses Schiff sinkt ohne Unterlass und erreicht doch nie den Grund. Dieses Schiff kennt keinen Horizont, denn es ist die MS Lichtenberg und es liegt mitten in Deiner Stadt.

Mit ihrer mittlerweile 7. Produktion gehen die inhaftierten Frauen und das Kollektiv VolkArt wieder auf große Fahrt – wer von diesem Abend Seemannslieder erwartet, kann mal gleich zuhause bleiben.

Hier geht es um eine Maschine, die unter dem Vorwand helfen zu wollen, doch nur den geplanten Rückfall produziert. Auf diesem Schiff wird lauter gelacht, heimlicher geweint und dreckiger gestorben als an Land draußen, doch ist der vermeintlich privilegierte Zuschauer nicht auch nur ein Gesellschaftsinsasse?

Wenn sich jegliche Verantwortung in hierarchischen Befehlsketten verflüchtigt, wird Meuterei zur Pflicht und der Pirat zum Vorbild. Wenn das Schiff nicht gesunken ist, war der Eisberg zu klein.

Kollektiv VolkArt präsentiert einen Theaterabend, an dem mit kleinen Geschichten die großen Fragen gestellt werden. In welcher Gesellschaft wollen wir leben?

DER UNTERGANG DER MS-LICHTENBERG ODER DIE SEHNSUCHT NACH DEM HORIZONT
Premiere Donnerstag, 8. Juni 2006, (ein Tag vor dem Eröffnungsspiel der WM)
20:00 Uhr HAU DREI
Tempelhofer Ufer 10
10963 Berlin

www.hebbel-am-ufer.de

Im Juni wird es eine kleine Tournee durch verschiedene Standorte der JVA Berlin geben und im Anschluss starten wir mit unserer nächsten Produktion – erstmalig in der JVA Charlottenburg. Wir sind gespannt…

Dieses Projekt konnte realisiert werden durch freundliche Unterstützung von Fonds Soziokultur, JVA für Frauen Berlin, Kunst und Knast e.V., Kasperletheater Wunderhorn Berlin, Kultursponsoring Gildard Huppmann

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